Bei meinen Besuch letzten Monat war die Bestürzung und Trauer über Manfreds Tod bei seinen Freunden dort noch immer sehr deutlich spürbar. Es ist schön zu sehen, dass auch am anderen Ende der Welt an ihn gedacht wird und er bei all seinen Freunden immer in guter Erinnerung bleiben wird.
Von den Mädchen gibt es nicht viel Neues zu berichten, was bei zwölf Mädchen, die zum Teil im Teenie-Alter sind, eigentlich eine sehr gute Nachricht ist ;) Es ist ein geregelter Alltag entstanden, in dem jeder seinen Part verantwortungsvoll übernimmt. Die Betreuung der Mädchen durch Prem und Rupa ist nach wie vor sehr warmherzig und fürsorglich, die Mädchen gehen alle zur Schule, die Größeren helfen den Kleinen bei den Hausaufgaben und die Arbeiten im Haushalt werden von allen gemeinsam verrichtet. Das Leben dort läuft ab wie in einer großen Familie, die nach gewissen Regeln harmonisch funktioniert – auch für viele Menschen hier bei uns ein erstrebenswerter Zustand.
Die beiden neuen Mädchen Sangita und Puja, von denen wir im Juli berichtet haben, sind herzlich aufgenommen worden und haben sich inzwischen gut eingelebt. Mitunter haben die Beiden noch Heimweh und vermissen ihre Familien, aber dies hat sich bei den anderen Mädchen auch im Laufe der Zeit gelegt und außerdem gibt es ja regelmäßige Ferien, in denen die Kinder ihre Familien besuchen können. Puja und Sangita sind guter Durchschnitt in der Schule und können wie Arati das SLC schaffen.
Während meines Besuchs haben alle Mädchen sehr intensiv für die Schule gearbeitet, da eine ganze Woche jeden Tag Tests bzw Klausuren anstanden. Auch in diesem Jahr bin ich sehr zuversichtlich, dass alle Mädchen das Klassenziel erreichen und versetzt werden.
Arati ist nach Ihrer Rückkehr in die Familie durch Unterstützung ihres Onkels auf einer neuen und guten Schule angemeldet worden und hat alle Chancen, dort ihr Abitur zu machen. Wir sind sehr stolz auf sie und froh, dass sie durch unsere Hilfe soweit gekommen ist und nun gute Perspektiven für Ihre Zukunft hat. Ohne eure Unterstützung in den wichtigen Jahren bis um SLC wäre dies nicht möglich gewesen. Hierfür möchten wir uns wieder einmal sehr herzlich bedanken. Wir alle wissen das sehr zu schätzen!
Namaste,
Euer Michael